Eine kurze Geschichte der Korkeiche

Kork
wird aus der Korkeiche gewonnen. Hierfür wird die Eiche alle 7-12 Jahre geschält. Dies geschieht erst ab dem 25. Lebensjahr. Der Baum lebt dadurch länger und wird widerstandsfähiger. Eine Korkeiche kann bis zu 300 Jahre alt werden. Das geringe Gewicht und die hohe Elastizität von Kork sind kaum mit einem anderen Material vergleichbar. Durch die schwere Entflammbarkeit trotzen Korkeichen sogar den meisten Waldbränden.
Korkeichen binden CO2
Sprich, sie reinigen die Luft. Klar, das tun Bäume bekanntlich. Die Korkeiche bindet allerdings bis zu 30% mehr CO2, als andere Bäume. Bei jeder Ernte absorbiert die Korkeiche mehr CO2, um die Rinde zu regenerieren: geerntete Bäume absorbieren 4x mehr CO2 , wie nicht geerntete! Die mediterranen Korkeichenwälder binden mit einer Fläche von 2,3 Mio. Hektar 13 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Das sind zehn Prozent des CO2 - Ausstoßes des deutschen Straßenverkehrs.
Artenvielfalt
Korkwälder bieten vom Aussterben bedrohten Tieren Lebensraum, wie z. Bsp. dem Pardelluchs oder dem Iberischen Königsadler. Mit 135 verschiedenen Pflanzen- und Tierarten pro m² gehören sie zu den artenreichsten Kulturlandschaften weltweit. Nichtheimische Bäume entziehen dem Boden Wasser und Nährstoffe, Korkeichen speichern hingegen Wasser. Sie sind die letzte Barriere gegen die Verwüstung Europas durch die Sahara.
Korken oder Drehverschluß?!
Die Korkproduktion hat stark nachgelassen. Kork wird als Flaschenverschluß von anderen Materialien verdrängt. Wer bis hierhin gelesen hat, dem ist klar, dass Kork ein absolut nachhaltiges Material ist. Er ist natürlich recyclebar und kann an allen öffentlichen Wertstoffhöfen abgegeben werden. Der Erhalt der Korkeichenwälder ist für die Umwelt, aber auch für die Menschen wichtig, die damit ihr Einkommen sichern. 50% der globalen Korkproduktion kommen aus Portugal. Sie ist nach Fischerei und Tourismus wichtigster Wirtschaftsfaktor. Die Landarbeiter werden gut bezahlt, denn Korkeichen müssen von Hand geschält werden. Dies erfordert Geschicklichkeit und Erfahrung, damit die korkbildende Kambiumschicht nicht verletzt wird. Mit den Korkwäldern verschwindet auch die Einnahmequelle der Landarbeiter.